Soll mir jemand sagen, Schafe seien dumm und langweilig. Nein! Nehme er oder sie doch einmal die Zeit, obiges Schaf zu betrachten und über die schwarzweiße Verzierung des Kopfes und den sanften Blick zu sinnieren. Schwarze Schafe mit weisser Krone bringen Glück. Solchen Schönheiten sagt man Klugheit nach. Sie sind allerdings nicht sehr zahlreich, und sie wollen von Hand gefüttert werden. Wer ein solches Exemplar finden will, muss tief in den afrikanischen Kontinent reisen. Ich fand die edle Schönheit auf einer GPS Koordinate südlich des Äquators, wo sie als Glücksbringer in einem kleinen Spital von Hand gefüttert wurde.
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Die Schafweid in Basels Erlenmatt
An sonnigen Tagen geniesse ich es, mit dem Velo durch das neue Erlenmattquartier zu fahren. Der offene Raum zwischen den Appartements und die grosszügige Grünanlage mitten in der Stadt Basel lassen mich tief einatmen. Eine Möwe segelt mit mir dem Rheinhafen entgegen. Die rund 5.7 Hektar umfassende öffentliche Grünanlage ist das Herzstück des nach sozialen und ökologischen Grundsätzen ausgerichteten Entwicklungskonzepts. Im Quartier soll sich lebendige Urbanität entfalten dürfen. Die Webseite von Erlenmatt-West präsentiert zum Beispiel das innovative Erlen-App, das den Austausch unter und die Begegnungen zwischen den Bewohnern fördern soll – und(!): in ihrer dynamischen Fotowerbung für die modernen Eigentums- und Mietwohnungen sind zwei grosse Plüsch-Clone von Schaf Shaun zu entdecken, die verträumt aus dem Fenster ins Grüne schauen.
Eine umgekehrte Tierpatenschaft
Ich habe das Glück, viele Paten zu haben! Nicht wie meist üblich einen einzigen Götti und eine einzige Gotte – ich zähle bereits über zwei Dutzend Paten, die mir jedes Jahr 300 Franken schenken. Tendenz steigend. Ehrlich gesagt, die Übersicht fehlt mir, wenn sie mich besuchen, und es ist mir eigentlich auch egal, wenn wieder einmal jemand abspringt. Verständnishalber muss ich hier hinzufügen, dass es sich bei den Göttis und Gotten um Menschen handelt. Ich selber bin ein Schaf im Zoo. Nur einmal war ich düpiert und etwas eifersüchtig, als ich ein Gespräch zwischen zwei abgesprungenen Göttis überhörte. Er würde nun für ein Schaf sorgen, das in einer Herde auf dem Schüpberghof lebe. Was soll denn an einem Bauernhofschaf so besonders sein, fragte ich mich?
Annäherung im Münchner Stadtpark
Der Englischer Garten München ist so gross, dass sich ein Bierfest mit Blasmusik und ein Japanfest mit Vorführungen der Teezeremonie nicht zu stören brauchen. Der 375 Hektaren umfassende Park gehört zu den grössten Landschaftsgärten der Welt. 78 km Wege laden zum Spazieren ein, überqueren Bäche und führen durch die abwechslungsreiche Landschaft von Wald, Wiesen und englischem Rasen. Das will natürlich gepflegt sein, und so kommt es, dass jeden Sommer eine wandernde Schafherde zur Attraktion der Grossstadt München wird. Die rund vierhundert Schafe halten das Gras kurz und tragen damit zur ökologisch sinnvollen Nutzung der Wiesen bei. Doch es geht hier um mehr als die Nutzung und Pflege der Parklandschaft, denn wo sich Schafe, Hunde, Radfahrer und Jogger die Idylle teilen müssen, kann der Frieden durchaus auch gefährdet sein.
Gute Handarbeit will gelernt sein
Der Winter ist die Jahreszeit, während der wir fast alle gerne wollige Kleidungsstücke tragen: Pullover, Wollsocken, Handschuhe und so weiter. Fast nichts davon ist aus handgesponnener Wolle, aber fast alles ist handgeschoren. Das heisst, es ist immer noch die Hand des Schafscherers, der die Schermaschine durch den Wollstapel führt. Schafhaltung ist Handarbeit und die Handhabung der Schafe will durchaus gelernt sein.