Die Schafweid in Basels Erlenmatt

Die Schafweid in Basels Erlenmatt

An sonnigen Tagen geniesse ich es, mit dem Velo durch das neue Erlenmattquartier zu fahren. Der offene Raum zwischen den Appartements und die grosszügige Grünanlage mitten in der Stadt Basel lassen mich tief einatmen. Eine Möwe segelt mit mir dem Rheinhafen entgegen. Die rund 5.7 Hektar umfassende öffentliche Grünanlage ist das Herzstück des nach sozialen und ökologischen Grundsätzen ausgerichteten Entwicklungskonzepts. Im Quartier soll sich lebendige Urbanität entfalten dürfen. Die Webseite von Erlenmatt-West präsentiert zum Beispiel das innovative Erlen-App, das den Austausch unter und die Begegnungen zwischen den Bewohnern fördern soll – und(!): in ihrer dynamischen Fotowerbung für die modernen Eigentums- und Mietwohnungen sind zwei grosse Plüsch-Clone von Schaf Shaun zu entdecken, die verträumt aus dem Fenster ins Grüne schauen.

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Schaf oder Mensch

Schaf oder Mensch

Sind Stadtschnuggen eigentlich Schafe, die auf städtischen Grünflächen weiden, oder sind es doch eher Menschen, die in der Stadt wohnen und in Schafe vernarrt sind? Schaf oder Mensch, das ist hier die Frage. Das Wortspiel aus Stadt und Heidschnucken – eine alte Schafrasse aus der Lüneburger Heide – lässt beide Interpretationen zu. Sie dürfen sich also gerne „Stadtschnugg“ nennen, wenn sich bei Ihnen in den Vitrinen und Regalen eine Vielfalt von wolligen Figürchen  angesammelt hat. Oder lassen Sie Ihre Schafe auf der Quartierwiese ungeniert als „Stadtschnuggen“ gelten. Das Schöne an der Ambiguität oder Zweideutigkeit ist, dass sie das Tor zur Traumwelt einen Spalt breit offen lässt.

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Die Zusammenarbeit nach dem Raubzug

Die Zusammenarbeit nach dem Raubzug

Die 74. OLMA, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, ist bereits wieder Geschichte. „Heute leben wir in der Stadt, aber unsere Vorfahren waren alle Bauern. Unsere Gesellschaft hat den Austausch zwischen Stadt und Land immer nötiger.“ Mit diesen Worten hatte Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer die Messe in St.Gallen eröffnet. Ja, das waren noch Zeiten, damals, als selbst Stadtbürger Schafe auf ihren Landsitzungen hielten. Es soll selbst vorgekommen sein, dass die Stadt Bern den Wallisern Schafe raubten. So hielt es jedenfalls Diepold Schilling auf Seite 418 in seiner amtlichen Berner Chronik im 15. Jahrhundert fest. Und heute, welchen Austausch dürfen wir zeitgenössischen Städterinnen und Städter, die Schafe halten wollen, erwarten?

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Annäherung im Münchner Stadtpark

Annäherung im Münchner Stadtpark

Der Englischer Garten München ist so gross, dass sich ein Bierfest mit Blasmusik und ein Japanfest mit Vorführungen der Teezeremonie nicht zu stören brauchen. Der 375 Hektaren umfassende Park gehört zu den grössten Landschaftsgärten der Welt. 78 km Wege laden zum Spazieren ein, überqueren Bäche und führen durch die abwechslungsreiche Landschaft von Wald, Wiesen und englischem Rasen. Das will natürlich gepflegt sein, und so kommt es, dass jeden Sommer eine wandernde Schafherde zur Attraktion der Grossstadt München wird. Die rund vierhundert Schafe halten das Gras kurz und tragen damit zur ökologisch sinnvollen Nutzung der Wiesen bei. Doch es geht hier um mehr als die Nutzung und Pflege der Parklandschaft, denn wo sich Schafe, Hunde, Radfahrer und Jogger die Idylle teilen müssen, kann der Frieden durchaus auch gefährdet sein.

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Schlagzeilen für 1003 Schafe

Schlagzeilen für 1003 Schafe

Sie machten unlängst Schlagzeilen, die 1’000 Schafe, die dem Flugplatzkommando Emmen über Weihnachten halfen, die Mäuse von den Grünflächen und damit die Raubvögel von den Kampfjets fern zu halten (siehe Neue Luzerner Zeitung vom 15.12.2015). Doch Schlagzeilen verdienen eigentlich auch die 3 Spiegelschafe der nahe gelegenen Siedlung Unter-Grundhof in Emmen. Seit fünfzehn Jahren dienen sie dort der naturbezogenen Pflege und gemeinschaftlichen Nutzung des Areals. In wenigen Wochen werden sie ihre neu geborenen Lämmer zu säugen beginnen und damit die Herzen vieler Kinder in Emmen erobern.

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